10. Sonntag im Jahreskreis

Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen. Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebul besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Deine Mutt er und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir.Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Mk 3,20-35

 

 

 

An Jesus scheiden sich die Geister. Die einen erklären ihn für verrückt, die anderen meinen, es sei mit dem Teufel im Bund. Seine Mutter hat Sorge um ihn, verurteilt ihn aber nicht, sondern will ihn heimholen, beschützen und vielleicht auch verstecken, denn sie kennt das Gerede über ihn.

 

Auch heute ist die Reaktion auf Jesus Christus dieselbe: Seine Lehre ist verrückt. Was soll denn das heissen: Liebe deine Feinde, Geben ist seliger als nehmen, oder auch Hau deinem Geschäftspartner nicht übers Ohr… Wie weltfremd kann man denn nur sein?

Oder aber: Er muss mit dem Teufel verwandt sein, wie sonst könnte er so viel Not und Elend zulassen. Wie sonst zu all den Vergewaltigungen, Morden, Unterdrückung und Willkür ein blindes Auge haben?

 

Die Frage, jedoch sollte sein: Wie kann ich mich aufregen, wenn Christus Nächstenliebe fordert, Ehrlichleit und Gerechtigkeit, und ihn gleichzeitig verdammen weil eben diese geforderte Liebe, diese Gerechtigkeit und Ehrlichkeit nicht leicht in der heutigen Welt zu finden ist?

 

Sehen wir nicht, dass gerade unser Nicht-Einhalten seiner Gebote und Lehre dazu führt was wir heute in unserer Welt erleben? Seine Gebote sind nicht Verbote, um unser Leben schwerer und unerträglich zu machen, sondern um unser Zusammenleben überhaupt zu ermöglichen.

Versuchen wir es doch einmal:

 

Wie schön wäre es, wenn wir dem anderen vertrauen könnten – weil er die Wahrheit sagt und lebt.

Wenn wir frei und offen leben könnten, weil keiner mein Hab und Gut stiehlt, oder meinen guten Namen ruinieren will. Ja, wie gut ginge es uns allen, wenn wir seine Gebote halten würden, um unseretwillen, denn zu diesem Zweck sind sie gegeben. Dann bräuchten wir Christus nicht zu belächeln, verurteilen, -sondern könnten ihn Freund und Bruder nennen - Mein grosser Bruder! so wie es im Evangelium steht.

 

Sr. Maria Georg cps

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Kommentare: 1
  • #1

    Natalie (Donnerstag, 14 Juni 2012 22:07)

    Es geschehen noch Zeichen und Wunder - ich habe heute tatsächlich etwas bei facebook gelernt und möchte dieses Zitat gerne auch hier "teilen", irgendwie passts zum Thema:
    I always wondered why somebody didn't do something about that, then I realized I'm that somebody.

                   Berufung

 

Einer ruft

                         leise

aber Er ruft

                   warum?

                             - egal

Er ruft

                         leise

aber immer, immer wieder

 

nicht laut

        nicht befehlend

              nicht herrisch

 

            sondern

 

ganz leis

        ganz zärtlich

               ganz behutsam

 

Einer ruft

                      und wartet -

           wartet auf Antwort

                  .... geduldig ....

aber rufend ...

                     immer ....

                    ... immer wieder...

 

Sr. Anna Mirijam cps

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