Komm Heiliger Geist

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.   (Apg. 2,1-11)

 

Ich lebe in einem Konvent unserer Gemeinschaft, der international zusammengesetzt ist - mit Schwestern aus Österreich, Tanzania und Zimbabwe. Zeitweise war sogar eine Schwester aus Korea bei uns. Da gab und gibt es immer wieder sprachliche Missverständnisse - weil Vokabeln fehlen, die Aussprache schwer verständlich ist oder Worte einander ähneln, aber ganz unterschiedliches bedeuten.

Aber auch, wenn die Worte da sind und deutlich gesprochen werden, so gibt es ein kulturelles Verstehen von Worten, das unterschiedlich ist. Auch, wenn wir dasselbe sagen, meinen wir unterschiedliches. Das kann manchmal spannend sein oder lustig, oft aber ist es auch frustrierend und kostet Kraft und Nerven.

Wenn ich da in der 1. Lesung vom Pfingstfest höre, dass alle plötzlich in fremden Sprachen reden können und alle einander in der eigenen Muttersprache reden hören, dann wünsche ich mir eine solche Erfahrung auch in meinem Alltag.

Die Bibel sagt, dass dieses "sich-verstehen" auch über die Worte hinaus ein Geschenk des Heiligen Geistes ist. Und schon wieder stehe ich vor einem Wort, das schwer zu verstehen und zu erkläten ist: HEILIGER GEIST. Wer oder was ist das genau?Wer oder was ist es, der es schafft, Sprach- und Verständnisbarrieren einfach so zu überwinden, so dass sich Menschen über Nationen und Sprachen hinweg verstehen können?

Vielleicht, so denke ich, lässt sich der Heilige Geist auch gar nicht "in Worte fassen", sondern nur an seinen Wirkungen erahnen. Dort also, wo wir uns verstehen und verständigen, dort, wo Beziehung trotz und in allen Schwierigkeiten möglich wird, wo Missverständnisse ausgeräumt werden - dort is Heiliger Geist.

Und wenn das so ist, dann bitte ich: Komm Heiliger Geist in unsere Welt!

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                   Berufung

 

Einer ruft

                         leise

aber Er ruft

                   warum?

                             - egal

Er ruft

                         leise

aber immer, immer wieder

 

nicht laut

        nicht befehlend

              nicht herrisch

 

            sondern

 

ganz leis

        ganz zärtlich

               ganz behutsam

 

Einer ruft

                      und wartet -

           wartet auf Antwort

                  .... geduldig ....

aber rufend ...

                     immer ....

                    ... immer wieder...

 

Sr. Anna Mirijam cps

Wenn du mehr über unsere Gemeinschaft erfahren willst, kannst du hier weiterlesen.

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