5. Fastensonntag - der Schrei

Als Christus auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.

Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.   (Hebr 5,7-9)

 

Die Nachrichten der vergangenen Wochen waren schrecklich. Das Busunglück in Belgien mit so vielen Toten, der Attentäter von Toulouse, der unschuldige Menschen in den Tod gerissen hat, die andauernden Gewalttaten in Syrien..... Für uns sind dies oft Nachrichten, die leider allzu oft in die Vergessenheit geraten - spätestens nach einigen Wochen. Wie aber geht es den Angehörigen der Opfer? Wenn ich an sie denke, dann taucht vor mir ein Bild  des norwegischen Malers Edvard Munch auf. Es heisst: Der Schrei. Es zeigt einen Menschen, in dessen Gesicht sich grösste Angst und Ensetzen spiegeln. Der Mund ist ein einziger Schrei, die Hände sind an die Ohren gepresst. Genau solche Bilder sehe ich im Fernsehen - doch es sind keine Malereinen, es ist die Wirklichkeit.

In der Lesung höre ich, dass auch Jesus geschrien hat, in seiner Ohnmacht, in seiner Verzweiflung, in seinem Flehen. Er kennt diese ¨Gefühle, er versteht sie, er hat sie am eigenen Leib erfahren. Rudolf Otto Wiemer hat einmal geschrieben:

Das Wort

 

Keins seiner Worte

glaubte ich, hätte Er nicht

geschrien: Gott, warum

hast du mich verlassen.

 

Das ist mein Wort, das Wort

des untersten Menschen.

Und weil er selber

so weit unten war,

ein Mensch, der "Warum" schreit und

schreit "Verlassen", deshalb könnte man

auch die andern Worte

die von weiter oben,

vielleicht

ihm glauben.

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Annita (Sonntag, 01 April 2012 17:32)

    Die Beitrräge der letzten zwei Wochen habe ich heute wieder einmal gelesen. Einfach gut!! Sie sagen mir viel für meinen Alltag. DANKE

                   Berufung

 

Einer ruft

                         leise

aber Er ruft

                   warum?

                             - egal

Er ruft

                         leise

aber immer, immer wieder

 

nicht laut

        nicht befehlend

              nicht herrisch

 

            sondern

 

ganz leis

        ganz zärtlich

               ganz behutsam

 

Einer ruft

                      und wartet -

           wartet auf Antwort

                  .... geduldig ....

aber rufend ...

                     immer ....

                    ... immer wieder...

 

Sr. Anna Mirijam cps

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