3. Sonntag im Jahreskreis - oder: Kehr um!

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

Mk 1, 14-20

 

Die Lesungen des heutigen Sonntags greifen ein Thema auf, das ich eigentlich nicht mag: Umkehr. Dieses Wort erinnert mich daran, dass ich nicht alles richtig mache, dass ich mich korrigieren lassen muss, dass ich in der Konsequenz etwas sein lassen und aufgeben oder verändern muss, was mir eigentlich Spass macht, auch wenn ich tief drinnen ahne, dass es nicht o.k. ist. Umkehr erinnert mich an Fastenzeit, Beichte, Busse,...

Zu diesem Thema fällt mir die derzeitige Debatte um die Kreditaffäre unseres Bundespräsidenten ein. Seit Wochen wird ein Fehlverhalten nach dem anderen aufgedeckt, sein Privatleben durchleuchtet - immer auf der Suche nach neuen Fehlern, Sünden, Schwächen... Es hat den Eindruck, dass man endlich mal wieder jemanden gefunden hat, an dem man deutlich machen kann, wie schlecht doch der Mensch sein kann, wie unmoralisch, wie egoistisch. Und das mag ja sogar stimmen. Aber mir kommt manchmal vor, dass die Empörung über das Fehlverhalten des Bundespräsidenten auch irgendwie ablenken soll von unseren eigenen kleinen und grossen Fehlern. Jemand hat mal gesagt: "Wenn du mit dem Finger auf einen anderen zeigst - denk dran, dass dabei immer drei Finger auf dich selbst zeigen.".

Vielleicht können uns die Lesungen des heutigen Sonntags anregen, uns mit unserer eigenen Umkehrbereitschaft auseinanderzusetzen - oder mit den Gründen, die dieses Wort so unliebsam machen.

"Kehrt um und glaubt an das Evangelium."

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

                   Berufung

 

Einer ruft

                         leise

aber Er ruft

                   warum?

                             - egal

Er ruft

                         leise

aber immer, immer wieder

 

nicht laut

        nicht befehlend

              nicht herrisch

 

            sondern

 

ganz leis

        ganz zärtlich

               ganz behutsam

 

Einer ruft

                      und wartet -

           wartet auf Antwort

                  .... geduldig ....

aber rufend ...

                     immer ....

                    ... immer wieder...

 

Sr. Anna Mirijam cps

Wenn du mehr über unsere Gemeinschaft erfahren willst, kannst du hier weiterlesen.

Hit Counter by Digits