Frage und Antwort - Auftrag und Sendung

Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.  Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.

 

Beim Lesen des heutigen Evangeliums kommt mir wieder der Gedanke, dass unser christlicher Glaube zutiefst dialogisch ist. Gott ist ein Gott, der zu den Menschen spricht, der sie fragt, der ihre Antwort will - wie Jesus hier im Matthäusevangelium. Und er möchte nicht allgemeingültige Antworten, er will nicht nur wissen, was "man" sagt oder tut oder denkt - sondern er fordert zu einer ganz persönlichen Antwort, zu einem ganz persönlichen Bekenntnis heraus: "Ihr aber, für wen haltet ihr mich?" - auch wenn diese Frage an die Gruppe der Jünger gestellt ist, so ist die Anwort des Petrus doch sehr persönlich: "Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes."

 

Ich denke an die Tauferneuerung in der Osternacht - oder bei feierlichen Anlässen. Auch dort frag der Priester die Gemeinde in der Plural-Form: "Widersagt iihr... Glaubt ihr... ?" - Aber die Antwort ist persönlich: "Ja, ich widersage!. Ja, ich glaube!"

 

Und nach dem Bekenntnis erfolgt der Auftrag, die Sendung: "Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen..."

Und wieder der Vergleich: Am Ende der Eucharistiefeier, in der wir unseren Glauben bekannt haben, steht die Sendung: "Ite missa est", wie es im alten Text heisst - "Geht, es ist Sendung", oder "Geht, ihr seid gesandt".

 

Worin besteht mein konkreter Auftrag heute? Wohin, zu wem werde ich von Gott gesandt?

 

                                                                                                         (Sr. Anna Mirijam cps)

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Kommentare: 1
  • #1

    Sr.Michaela CPS (Montag, 22 August 2011 15:51)

    DANKE für die Gedanken zum Sonntagsevangelium!
    Ich habe sie mit Freude und Interesse gelesen.
    Sr. Michaela CPS

                   Berufung

 

Einer ruft

                         leise

aber Er ruft

                   warum?

                             - egal

Er ruft

                         leise

aber immer, immer wieder

 

nicht laut

        nicht befehlend

              nicht herrisch

 

            sondern

 

ganz leis

        ganz zärtlich

               ganz behutsam

 

Einer ruft

                      und wartet -

           wartet auf Antwort

                  .... geduldig ....

aber rufend ...

                     immer ....

                    ... immer wieder...

 

Sr. Anna Mirijam cps

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